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PODCAST: HOMO NARRANS

#3 Storytelling in Museum & Ausstellung

Teil 1: Warum sind Museen & Ausstellungshäuser ihrem Wesen nach Geschichtenerzähler?

Storytelling in Museum & Ausstellung

Teil 1: Theorie: Warum sind Museen & Ausstellungshäuser ihrem Wesen nach Geschichtenerzähler?

Inhalte
Zu Gast: Jana Hawig & Sarah-Louise Rehahn, Kuratorinnen, Kulturwissenschaftlerinnen, DASA Arbeitswelt Ausstellung
[https:www.dasa-dortmund.de/]

Wir begrüßen euch zur dritten Folge dieses Podcasts in der euch folgende Themen erwarten:

  • Was waren die schönsten Museen der Kindheit?
  • Welche Museen der Gegenwart haben uns beeindruckt?
  • Welche Rolle spielt das Storytelling in Museen und Ausstellungshäusern?
  • Was sind die Herausforderungen?
  • Bericht über das einzigartige Forschungsprojekt: »Pia sagt Lebwohl. Eine Ausstellung über die Arbeit mit Tod und Trauer«

All das besprechen wir in der dritten Folge

Gastgeber:
Sven-Daniel Gettys, Kommunikationstrainer, Dozent, Geschichtenerzähler
[https://www.svedagettys.de]

Zu Gast:
Jana Hawig & Sarah-Louise Rehahn, Kuratorinnen, Kulturwissenschaftlerinnen, DASA Arbeitswelt Ausstellung
[https:www.dasa-dortmund.de/]

Kapitel
00:00:24 – Intro: Was euch erwartet: Storytelling in Museen und Ausstellungen.

00:01:03 – Folgen-Thema: Warum sind Museen und Ausstellungshäuser ihrem Wesen nach Storyteller? Und warum müssen sie es trotzdem manchmal wieder erlernen?

00:01:57 – Unser Gäste: Jana Hawig & Sarah-Louise Rehahn
Kuratorinnen, Kulturwissenschaftlerinnen, DASA Arbeitswelt Ausstellung
Gegenseitige Vorstellung

00:03:30 – Diskussion: Welche Rolle spielt Storytelling in der Ausbildung und im Studium in den Museumswissenschaften? Theorie und Praxis: von der Partizipation, Ausstellungsmanagement, Selbstgestalten, Repräsentation. Gibt es dabei noch Machtungleichgewichte?

00:06:31 – Exkurs I: Was hat uns geprägt? – Die Museen unserer Kindheit.
Vom Freilichtmuseum, über das »Senckenbergmuseum« in Frankfurt am Main [https://museumfrankfurt.senckenberg.de] über das »Eisenbahnmuseum« in Nürnberg https://www.dbmuseum.de] bis hin zum »Deutschen Bergbaumuseum« in Bochum [https://www.bergbaumuseum.de].

Was hat die »Schwarze Hand« auf Schloss Hohenlimburg mit der Macht der Narrative zu tun?

00:13:30 Exkurs II: Was hat uns zuletzt beeindruckt?– Interessante Ausstellungsbesuche der letzten Jahre:

00:22:06 – Vorstellung DASA. Arbeitsweltausstellung. Aufgabe, Geschichte, Themen. Das Zusammenspiel von Mensch, Arbeit und Technik darstellen.
Das Besondere der selbstgestalteten Sonderaustellungen: Neues ausprobieren in Inhalt und Ausstellungspraxis. Kommende Ausstellung zum Thema »Diversität in der Arbeitswelt«

00:32:10 – Das Zitat:
Dt. »… Museen sind Geschichtenerzähler. Sie existieren, weil einst eine Person oder eine Gruppe glaubte, dass es da eine Geschichte gibt, die es wert ist, erzählt zu werden, immer und immer wieder, für kommende Generationen. […] Geschichten sind der ‚Innere Kern‘ von Museen, dieser Kern der Authentizität, den wir zu erkennen und zu bewahren suchen.«

Orig.: »… museums are storytellers. They exist because once upon a time some person or group believed there was a story worth telling, over and over, for generations to come. […] Stories are very much the ›real thing‹ of museums, that kernel of authenticity that we seek to identify and preserve.«

Leslie Bedford, Kuratorin am Boston Children’s Museum, 2001 in dem Artikel: »Storytelling: The Real Work of Museums.« Curator: The Museum Journal 44, no. 1 (2001): 27–34.

Diskussion und Einordnung des Zitates und Überführung in mögliche Strategien für Museen und Ausbildungshäuser. »Museen haben das Potential Diskursräume zu öffnen«.

00:41:45 – Das Storytelling-Projekt der DASA: Die Ausstellung »Pia sagt Lebwohl«

Der Ursprung des Projektes. Wissenschaftlicher Anspruch: Elemente von Storytelling und Elemente von Gamification ausprobieren. »Wie erzählt man in einer Ausstellung?«; »Was macht das mit den Besucher*innen?«
Ziel: Verstehen wie Geschichten in Ausstellungen wirken. Empirische und praktisch untersuchen, in einem Forschungsprojekt, das 2017 gestartet startet ist und dessen Ergebnisse jetzt publiziert werden.
Drei Säulen des Projektes:

  1. Grundlagenforschung: Was heißt Storytelling in Ausstellungen?
  2. Ausstellungspraxis
  3. Evaluation und Wirkungsforschung

00:47:30 – Warum gibt es zu diesem Thema noch eine Forschungslücke?
Diskussion zum Begriff und verschiedene Verständnisse zu dem Konzept des Storytellings, u.a. in den USA und Deutschland.
Bewusste Abgrenzung vom Begriff des »Narrativs«. Stattdessen »Narration“ als Konzept. Ein kleiner aber feiner Unterschied. Einen Kommunikationsraum erzählerisch füllen.
Ein dritter Begriff wird eingeführt: die »Narrativität«. Erhöhter Grad an Erzählungsdichte in Ausstellungen. »Erzählen ist skalierbar«.

01:00:00: Ein Rundgang durch die Ausstellung »Pia sagt Lebwohl«
Der Grundplot, die Protagonistin und das Thema »Tod und Trauer«

01:07:30: Zusammenfassung und Ausblick auf die nächste Folge

Besprochene Museen und Ausstellungen:
Rockheim (Trondheim, Norwegen): [https://rockheim.no]
Schloss Hohenlimburg (Deutschland): [https://schloss-hohenlimburg.de]
Utvandrarnas Hus (Växjö, Schweden): [https://kulturparkensmaland.se]
Victoria & Albert Museum (London, England): [https://bit.ly/vam-revolutions]
»Pia sagt Lebwohl« (DASA, Dortmund): [http://bit.ly/piasagtlebwohl]
bei Google Arts and Culture:

Vorgestellte Texte und ergänzende Literatur:
Zitat:
Leslie Bedford: Storytelling: The Real Work of Museums. In: Curator: The Museum Journal, 44/1, 2001, S. 27-34.

Literatur: Gäste und Host
Jana Hawig: Dinge in Storytelling-Ausstellungen am Beispiel von »Pia sagt Lebwohl“, in: Farrenkopf, M u.a. (Hg.): Alte Dinge – Neue Werte. Musealisierung und Inwertsetzung von Objekten, Göttingen 2013, S. 217-234.
Jana Hawig: Erzählungen im digitalen Raum. Formen und Perspektiven des Storytellings in digitalen Ausstellungen, in: Fackler, G. u.a. (Hg.): Exponat – Raum – Interaktion. Perspektiven für das Kuratieren digitaler Ausstellungen, Göttingen 2022, S. 239-248.
Sarah-Louise Rehahn: Ausstellungsforschung: Storytelling als Vermittlungsmethode in Ausstellungen, in: neues museum. Die österreichische kunstzeitschrift 21-4 (2021), S. 94-97.
Sarah-Louise Rehahn: Pia sagt Lebwohl – Über die Erforschung von Storytelling in Ausstellungen, in: neues museum. Die österreichische kunstzeitschrift 22-4 (2022), S. 106-108.
Sven-Daniel Gettys: Digitales Storytelling für Museen. Einige Kursbestimmungen, in: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell 116 (2/2021), S. 41-46.

Weitere Literatur:
Joachim Friedmann: Transmediales Erzählen. Narrative Gestaltung in Literatur, Film, Graphic Novel und Game, Köln 2017.
Thomas Thiemeyer: Simultane Narration. Erzählen im Museum, in: Alexandra Strohmaier (Hg.), Kultur Wissen Narration. Perspektiven Transdisziplinärer Erzählforschung für die Kulturwissenschaften, Bielefeld 2013, S. 479-488.

Credits und Danksagung:
Das ganze Team der DASA
Kamera: Jörg Stiepermann
Technik: Marius Neumann
Fotos & Video zur Ausstellung: Patricia Dobrijevic
Illustration Ausstellung: Romina Birzer
Grafikdesign Homo Narrans: Studio Konter

Über die Ausstellung Pia sagt Lebwohl
Erzählt wird die Coming-of-Age-Geschichte der 17-jährigen Pia, deren geliebte Oma Ruth stirbt.
In mehren linear aufeinanderfolgenden »Erlebnisräumen« können die Besucherinnen die Reise von Pia miterleben. Sie trifft dort auf Menschen, die beruflich mit dem Tod zu tun haben. Sie erlebt die eigenen Stufen der Trauer und lernt dabei viel über sich selbst und das Leben.
Die DASA führte ein aufwändiges Forschungsprojekt im Zeitraum 2017 bis 2023 durch und hat mit unterschiedlichen Methoden Stimmen der Besucher
innen zur Wirkung eingeholt. Der Forschungsbericht ist jetzt online und steht zum Download bereit:
[http://bit.ly/piasagtlebwohl

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PODCAST: HOMO NARRANS

#2 Aller Anfang ist schwer?

Aller Anfang ist schwer? Ideenfindung und Kreatives Schreiben

Inhalte

Gast: Historiker und Autor Dr. Christian Krumm

Wir begrüßen euch zur zweiten Folge dieses Podcasts in der euch folgende Themen erwarten:

  • Wie findet man Ideen für gute Geschichten?
  • Worauf sollte man beim Schreiben achten?
  • Was können wir von bekannten Autor*innen lernen?
  • Welche Methoden bietet uns das „Kreative Schreiben?
  • Schreibt man für die Leser*innen oder für sich?
  • Ausblick: Das „Narrative Paradigma“ und die Themen der nächsten Folgen.

All das besprechen wir in der zweiten Folge

Gastgeber:

Sven-Daniel Gettys, Kommunikationstrainer, Dozent, Geschichtenerzähler

[https://www.svedagettys.de]

Zu Gast:

Christian Krumm, Historiker und Autor

[https://www.christian-krumm-autor.de]

Kapitel

00:00:24 – Intro: Was euch erwartet

00:00:26 – Folgen-Titel: Aller Anfang ist schwer? Ideenfindung und Kreatives Schreiben

00:00:50 – Überblick Über die Themen der Folge

00:03:22 – Eine kleine Anekdote aus dem letzten Urlaub …

… und was Erich Kästners Kinderbuch „Emil und die Detektive“ in der Hörbuchfassung, gelesen von Rainer Strecker, damit zu tun hat.

00:08:56 – Unser Gast: Dr. Christian Krumm

Geschichtswissenschaftler, Heavy-Metal-Kenner, Literat, Schreibdozent und Science Slammer in einer Person.

00:09:10 – Umberto Eco – Was ihn als Autor ausmacht?

„Hinterfragt immer die Konstruktion der Wirklichkeit.“

00:09:38 – Umberto Eco – Was wir von ihm über das Schreiben lernen können?

Autor*innen müssen immer vor einem Problem stehen.
Der Stoff hat seine eigenen Gesetze und kulturelle Vorbelastung.

00:11:32 – Worauf ihr beim Schreiben achten solltet?

Tipp: Analogie zum Film: Anschlußfehler vermeiden und für Stimmigkeit sorgen.

00:14:18 – Das Zitat:

„Ich habe einen Roman geschrieben, weil ich Lust dazu hatte. Ich halte das für einen hinreichenden Grund, sich ans Erzählen zu machen.
Der Mensch ist von Natur aus ein animal fabulator.
Begonnen habe ich im März 1978, getrieben von einer vagen Idee:
Ich hatte den Drang, einen Mönch zu vergiften.
Ich glaube, Romane entstehen aus solchen Ideen-Keimen, der Rest ist Fruchtfleisch, das man nach und nach ansetzt.“
(Umberto Eco, Nachschrift zum „Namen der Rose“, S. 21)

00:14:52 – Wie steigt ihr in’s Schreiben ein?

Wie startet man als Autor*in und kommt auf Ideen?
Tipp: Ein Roman sollte auf einer einfachen Grundidee beruhen, die man weiterentwickelt.
Spannungsverhältnisse sind ein Erfolgsrezept.

00:18:15 – Spontane Ideen

Es lohnt sich, sich auf die Suche nach einer eigenen Geschichte zu begeben.

00:18:30 – Wo findet ihr die richtigen Geschichten?

Fangt im eigenen Umfeld an.
Tipp: Die besten Ideen beginnen immer mit: „Ich würde gerne mal eine Geschichte schreiben über …“

00:19:24 – Für das Publikum oder für sich schreiben?

Tipp vom Drehbuchautoren: „Das Schönste am Krimi ist, dass man mit Krimis alles machen kann. Jede Story, jedes Thema; du musst nur irgendjemanden umbringen.“

00:20:50 – Schreibe über das, was ihr kennt

Tipp: Kein Thema raussuchen, zu dem man erstmal viel recherchieren muss.
Lebendiges, sattes erzählen, statt an der Oberfläche entlangzuschreiben.

00:22:41 – Kreativtechniken für Ideenfindung

Wie geht Dr. Christian Krumm in seinen Kursen vor?
Zuerst Prototypen von Szenerien einüben und der Kreativität freien Lauf lassen
„Show don’t tell“
Typische Anfängerfehler: Der Supermarkt und die Bedeutung von Bananen

00:27:10 – Schemata von Geschichten

Rätsel und Wegkampf als Kernelemente von Geschichten
Regeln wie man Spannung aufbaut vs. Schema F
Standardplots oder Bruch mit Gewohnheiten (Autorenkino)

00:29:53 – Wo anfangen mit dem Schreiben?

Fußballweisheiten von Otto Rehhagel hilfreich für Autor*innen.
Geschichten von hinten nach vorne Schreiben?

00:36:37 – Welche Rolle spielt das eigene Selbst beim Schreiben?

Schreiben ist eher Selbsterfahrung. Man lernt sich selber und seine Umwelt neu kennen!

00:38:12 – Werden Geschichten irgendwann langweilig, wenn man sich zuviel damit beschäftigt?

Jedes Spiel, jede Geschichte ist anders und neu und Schreiben macht zufrieden.
Aber für wen schreibt man? Eher für sich oder für das (imaginäre) Publikum? „Ein ewiger Kampf gegen den eigenen Narzissmus“.

00:40:50 – Finale: Zusammenfassung und Take-Aways

Rückblick auf die Reise durch die Erzählpraxis

00:42:14 – Outro und Ankündigung der nächsten Folge

Was haben der „Homo Narrans“, das „Storytelling Animal“ und das „Animal Fabolous“ gemeinsam?

Was hat es mit dem „Narrativen Paradigma“ von Walter R. Fisher auf sich?
Die Konsequenz des Paradigmas: „Fake-News“ und „Alternative Fakten“ vs. Rationalität und Wissenschaft.

00:45:28 – Ausblick auf die kommenden Folgen

Vorgestellte Texte und ergänzende Literatur:

  • Emil Kästner: Emil und die Detektive, 9. Aufl., Zürich: Atrium Verlag 2018.
  • Umberto Eco: Nachschrift zum „Namen der Rose“, 3. Aufl., München, Wien: Carl Hanser 1984.
    Umberto Eco: Das Foucaultsche Pendel, 15. Aufl., München: dtv 2003.
  • Johan Huizinga: Homo Ludens. Vom Ursprung der Kultur im Spiel, 27. Aufl., Hamburg: Rowohlt 2022.
  • Walter R. Fisher: Human Communication As Narration: Toward a Philosophy of Reason, Value, and Action, Columbia: University of South Carolina Press 1989.
  • Tina Seelig: Creativity Rules. Get Ideas Out of Your Head an Into the World, New York: Harper One 2017.
  • Jesse Falzoi: Creative Writing. Texte und Bücher schreiben – Der neue Kreativ-Schreiben-Kurs in sechzehn Lektionen, 2. Aufl., Berlin: Autorenhaus 2021.

Vorgestelltes Hörspiel:

  • Kästner für Kinder. Emil und die Detektive, gelesen von Rainer Strecker, Oetinger audio 2015.

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